Montag, 15. Oktober 2007

Wie Asterix mir das Lesen beibrachte

Oh, wie lange war ich ausgeschlossen.

Die männlichen Mitglieder (sprich: Vater und Bruder) der Familie Jago gerieten regelmäßig in helle Aufregung wenn es wieder soweit war: der neue Asterix kam raus.

Mein Vater las ihn als Erstes, musste sich dabei aber fürchterlich beeilen, weil mein Bruder rumnervte und drängelte. Und dann lachten sie beide ganz fürchterlich und amüsierten sich wochenlang darüber und ich saß unglücklich daneben, guckte mir die Bilder an und dachte mir meine eigenen Geschichten dazu aus.

Ich wollte, dass sie mir vorlesen, wurde aber meistens damit abgewiesen, ich würde die Komik darin eh nicht verstehen.

Es war so frustrierend!! Ja, ich konnte schon einige Worte lesen, aber das reichte nicht. Ich sehnte mich unglaublich nach der Schule. Ich wollte endlich lesen lernen!!! Um endlich Asterix lesen zu können!!! Ich wollte teilhaben. Die lachten einfach ohne mich.

Es war die beste Motivation, die ich haben konnte. Nach einem halben Jahr konnte ich jeden fremden Text lesen.

Asterix war mein!!!!

Und ab da kloppten wir uns zu dritt um das Privileg, den neuen Asterix als erster lesen zu dürfen.

Und natürlich verstand ich nicht alle Witze, Andeutungen und komischen Wortspiele, aber egal, ich war selig.

1 Kommentar:

Unknown hat gesagt…

lustitsch. ich könnte darüber auch stundenlang bloggen. ich les grad burn case (ich will nach hause! Lesen, lesen, lesen...)