Sonntag, 16. November 2008

Der beste Anfang

Was nun folgt, ist der für mich beste Anfang, den ich je in einem Buch gelesen habe. Dabei gehört das Buch selber bei weitem nicht zu den besten. Es ist das vierte Buch einer Reihe und während das erste wirklich sensationell war, so ließen die Nachfolger doch leider erheblich nach.
Nichtsdestotrotz rangieren sie immer noch auf den oberen Rängen.

Ich las diesen Anfang zum ersten Mal im Spießercafé in der Gänsemarktpassage bei einem Kännchen Kaffee. Es war in den Vorzeiten von Latte und Konsorten. Es gab Kaffee von Arko (Arco?) und der war ziemlich gut. Keks inbegriffen. Ich las die ersten Zeilen und fing dümmlich an zu grinsen. Gänsehaut! Ich las sie noch einmal und wollte fremde Leute zwingen, sie ebenfalls zu lesen. Wollte es mit irgendjemanden teilen. Diese Formulierungen! Der Sprachwitz! Und überhaupt...hach!

Vermutlich hat jeder einen anderen ersten Absatz, bei dem er in die Knie gehen möchte.

Dies hier ist meiner und ich bin gespannt, ob ihn 1. jemand kennt (Auflösung folgt demnächst, falls jemand Interesse bekundet) und 2. welches Eure besten Buchanfänge sind.

Kann es sein, daß sich mit zunehmenden Alter Eitelkeit, Selbstüberschätzung und eine gewisse Geringschätzung der Jugend zu einer unheilvollen Mischung anreichern? Die Antwort darauf mag die folgende böse Geschichte geben. Ich selbst fühlte mich gefeit gegen derlei charakterliche Abnutzungserscheinungen. Kein Wunder, war ich doch bis dahin der hellste Stern im Universum meiner Wahrnehmung und die alles überstrahlende Sonne in dem der anderen. Jedenfalls bildete ich mir dies gerne ein. Doch auch Götter werden alt, und das untrüglichste Kennzeichen für das Altern eines Gottes ist, daß er den jungen Gott nicht erkennt. Dabei fing alles so weltlich an, ja mit einer Welt in Stillstand.